Münchner Friedenswochen

Mit den Münchner Friedenswochen wird ein Kalender zusam­mengestellt mit Veranstaltungen von unterschiedlichen Gruppierungen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Umwelt einsetzen. Die drei Wochen schließen die bundesweite „Friedens-Dekade“ ein.

„Streiten für den Frieden? JA“!

Streiten für den Frieden? JA!“ – so lautet unser Motto für die Friedenswochen 2017.
„Streit“ und „Frieden“, ist das nicht ein Widerspruch? Gehört zum Frieden nicht, Streit zu vermeiden, in Übereinstimmung miteinander zu leben?
Im Aufruf zur bundesweiten FriedensDekade heißt es dazu: „Viele sind erschrocken über die Entwicklungen in den letzten Jahren. In der öffentlichen Debatte und im Internet werden Menschen verunglimpft. Wer sich für Geflüchtete und Migranten einsetzt, wird verunglimpft, manchmal sogar persönlich bedroht. Es werden Lügen verbreitet und gut recherchierende Medien als ‚Lügenpresse‘ beschimpft. Rechtsradikale und Islamisten schrecken nicht vor Angriffen gegen Menschen zurück. Kurz: Die Würde und Unverletzbarkeit von Menschen, von bestimmten Menschengruppen, wird offen in Frage gestellt. Das geht an den Kern unserer Demokratie.“
An „den Kern unserer Demokratie“ geht freilich auch vieles, was wir derzeit erleben:

  • die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, auch in unserem Land
  • die Ungleichheit in den Lebenschancen von Kindern, je nach ihrer Herkunftsfamilie
  • die nach wie vor erschreckend hohen Rüstungsexporte in Länder, in denen die Menschenrechte mit Füßen getreten werden
  • die Stationierung von US-Atomwaffen auf unserem Territorium
  • Intransparente Verhandlungen über Wirtschaftsabkommen wie CETA und TISA, die nicht den Menschen, sondern vor allem den Kapitalinteressen dienen
  • Medien, die nicht mehr die „vierte Gewalt im Staat“ sind, sondern von Rücksicht auf Anzeigenkunden bestimmt werden
  • ein Umgang mit Asylsuchenden, der in eklatantem Widerspruch zum Grundrecht auf Asyl steht
  • und, und, und

Für uns in der Friedens- Sozial- und Menschenrechtsbewegung heißt das, das zu tun, worum wir uns immer bemüht haben: Missstände anklagen, Alternativen aufzeigen, eine andere Politik fordern, uns nicht davon abbringen lassen, dass „eine andere Welt möglich ist“. Das geht nicht ohne Streit und Widerspruch.

„Streiten für den Frieden“ heißt für uns auch, Formen der Auseinandersetzung finden, die den Partner, die Partnerin trotz unterschiedlicher Meinungen und Ziele ernst nehmen und ihn oder sie als Menschen respektieren.
Innerhalb der Friedensbewegung haben wir in dieser Hinsicht viel gelernt und hoffen, dass wir unsere Erfahrungen gerade mit dem Motto der Friedenswochen weitergeben und uns gegenseitig inspirieren können.

Bei den Münchner Friedenswochen wollen wir uns mit solchen Fragen auseinandersetzen und Schritte für eine gerechtere und friedlichere Welt einforden.

In diesem Jahr leiten wir damit gleich über zu den „Münchner Tagen der Menschenrechte“ vom 1.-10.12.2017

Wir laden herzlich ein, an den Aktivitäten in diesem Kalender teilzu­nehmen.